2017 - 40 Jahre  Kunstverein

Kunstverein 2017 – ein Forum für die Kunst

von Harald Kielmann, 1. Vorsitzender Kunstverein Neckar-Odenwald

 

Als im Jahre 1977 der Kunstverein Neckar-Odenwald gegründet wurde, war sein „erstes Ziel … das Verständnis für die Kunst - vorwiegend die bildende Kunst - und die Beschäftigung mit dieser zu fördern“. Dies Ziel sollte verwirklicht werden durch: „kuratierte Mitgliederausstellungen“, „die Einladung auswärtiger Künstler zu Ausstellungen“ und „Vorträge zu künstlerischen und wissenschaftlichen Themen, Veranstaltungen von Fahrten zu Kunstausstellungen und durch sonstige kulturelle Veranstaltungen“.

1977 war geprägt durch den „Deutschen Herbst“ (Schleyer, Mogadischu, Stammheim), Proteste in Brokdorf, Helmut Schmidt war Bundeskanzler und Jimmy Carter US-Präsident, Breschnew war Staats- und Parteichef der Sowjetunion und Deng Xiao Ping übernahm das Ruder in China. Anti-Apartheid-Kämpfe im südlichen Afrika, die Charta 77 in Prag, die Sex Pistols und der Punk. Die Documenta 6 war geprägt von Künstlern wie Richard Serra, Wolf Vostell, Joseph Beuys und Walter de Maria und von der Auseinandersetzung um die Präsentation „offizieller DDR-Kunst“ (Sitte, Tübke, Heisig). Die sich immer mehr beschleunigende Veränderung der Welt mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und die radikalen Umbrüche im Kontext von Globalisierung, Digitalisierung und neoliberalem Regime waren noch in der Ferne.

Wir haben heute eine ganz andere Welt, aber die grundsätzlichen Fragen, die 1977 die Gründung des Kunstvereins begleiteten, stellen sich weiterhin: Was ist Kunst? Wozu Kunst? Was ist „gute“ Kunst? Mit seinem Programm 2017 begibt sich der Kunstverein Neckar-Odenwald auf die Suche nach möglichen Antworten. Da „Kunst“ nicht im leeren Raum stattfindet und noch in seiner vorgeblich weltabgewandtesten Ausprägung auf die Gesellschaft, in der sie entsteht, bezogen bleibt, gilt es den rasanten Entwicklungen im System Kunst und im Verhältnis von Kunst und Gesellschaft nachzuspüren und veränderte Wahrnehmungs- und Handlungsoptionen zu entdecken. Mit unseren Ausstellungen und Veranstaltungen laden wir alle Interessierten ein, sich mit uns gemeinsam auf diesen Weg zu begeben -  um durch Kunst etwas über die Welt und das eigene Leben zu erfahren, durch Poesie und Machart, Form oder Ausdruck.

Drei Mitgliederausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und die Präsentation aktueller spannender Positionen im Bereich Multimedia (Anna Tretter), Aquarell und Collage (Jula Dech), Malerei (Bernard Lokai, Christofer Kochs) und Installation/Mixed Media (Katharina Meister) bilden unsere Ausstellungsschwerpunkte. Außerdem werden die Kunstankäufe der Stadt Mosbach aus der jüngeren Vergangenheit vorgestellt. Mit einem Filmprogramm („Portrait of an Artist…“), einer Reihe von Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, Exkursionen zur documenta 14, einer Neuauflage von „art 99“ und der Öffnung zu Musik (Twiolins) und Theater/Literatur/Musik (Bob Dylan/BLB) wird unser Programm 2017 abgerundet. Im Juli wollen wir erste Ergebnisse unserer Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der Hochschule Mannheim zeigen.

Wir hoffen, mit unserem Angebot Impulse für eine Diskussion zu Themen aus Kunst, Kultur und Gesellschaft in unserer Region zu geben, den künstlerischen Austausch und die intellektuelle Debatte zu fördern und damit einen Beitrag zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in unübersichtlichen Zeiten zu leisten. Eine Einladung … !!

 

 

 

 

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