Körper/Erinnerungen/Zeichnung

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Pale Rider, Installation mit Zeichnungen und Pferdeskelett, 245x420x160 cm, im Kontext des Alten Schlachthaus Mosbach

 

Von der Vergangenheit eines Ortes und der Vergänglichkeit des Fleisches

Unter dem Fragen provozierenden Titel ”Körper/Erinnerungen/Zeichnung“ steht die kommende Ausstellung des Kunstverein Neckar-Odenwald. Der in Heilbronn lebende und arbeitende Künstler Peter Riek wird ab dem nächsten Sonntag im Mosbacher Alten Schlachthaus raumbezogene Zeichnungen und eine zentrale Installation präsentieren.

In der langen Reihe bisheriger Ausstellungen an diesem Ort thematisiert Riek als erster Künstler so deutlich die ursprüngliche Bestimmung des ehemaligen Schlachthauses: den verstörenden Zusammenhang mit Gewalt, Töten, Vergänglich- und Körperlichkeit. Nicht plakativ oder provozierend, sondern subtil reflektierend, einer leichten, mit wenigen Worten greifbaren Deutung unzugänglich.

Feine Ästhetik einerseits, Unsicherheit erzeugende Rätselhaftigkeit andererseits kennzeichnen die hier ausgestellten Werke, die der Künstler selbst so beschreibt: „Im Mittelpunkt steht die große altarähnliche Arbeit Pale Rider, die ein Pferdeskelett in einem beleuchteten Schrein zeigt, der über und über mit Zeichnungen bedeckt ist. Demgegenüber sind auf einer Fleischtapete - wie sie in Supermärkten verwendet wird - in einer weiteren Arbeit Zeichnungen mit Fettkreide und Ölfarbe von organischen Formen gestellt, die genaue poetische Beobachtungen spiegeln. Alle Arbeiten transportieren auf verschiedene Weise Erinnerungen an Körper, die Verschränkungen innerer und äußerer, abstrakter und gegenständlicher Welten aufzeigen.“

Der 1960 geborene Künstler studierte in Stuttgart an der Akademie der Bildenden Künste und absolvierte zur gleichen Zeit ein Geographiestudium an der Universität der Stadt, eine beziehungsreiche Zweigleisigkeit: von der Wissenschaft erforschte Naturerscheinungen wie Morphologien, Schichtungen, Verwerfungen, Kraftfelder können gleichermaßen Gegenstand künstlerischen Schaffens werden. Tatsächlich erweist sich Riek als forschender Künstler: er stellt Fragen an die Welt der Erscheinungen und erfühlt und erarbeitet Antworten voll fremdartiger Schönheiten, die er mit dem Betrachter in einladender Geste teilt.

Riek, der mit zahlreichen Stipendien und Preisen bedacht wurde und mit großen Arbeiten im öffentlichen Raum präsent ist, tritt mit seiner Mosbacher Ausstellung in Korrespondenz zur Architektur des historischen Gebäudes und gibt gleichzeitig Einblick in sein außergewöhnliches und unverwechselbares Schaffen.

Text: Tim Krieger, Billigheim

 

Ausstellungsinfo:

Peter Riek/Körper/Erinnerungen/Zeichnung, 24. April bis 29. Mai, Altes Schlachthaus Mosbach, Do, Sa, So und an Feiertagen jeweils 14-18 Uhr, Vernissage: Sonntag, 24. April, 11 Uhr

 

Mehr Informationen zum Werk von Peter Riek: www.peter-riek.de

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