Ausstellungen

Pressemitteilung des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis

28. April 2003

85 Künstler  im Wettbewerb um den Kunstpreis Odenwald

Neckar-Odenwald-Kreis. 85 Künstlerinnen und Künstler bewerben sich um den Odenwald-Kunstpreis, der erstmals länderübergreifend von den drei Landkreisen Neckar-Odenwald, Miltenberg und dem Odenwaldkreis ausgelobt wurde. Bei dem Wettbewerb werden die besten plastischen Arbeiten (Bildhauerei, Keramik, Plastik, Installationen, etc.) prämiert. Diese großartige Resonanz zeigt, wie viel kreative Menschen im Odenwald leben, freuten sich die Landräte Detlef Piepenburg, Roland Schwing und Horst Schnur bei ihrem letzten Treffen in Amorbach. Am 25. Mai ist Preisverleihung in Mosbach.

Rund 160 Exponate müssen von der Jury bewertet werden, denn jeder Künstler konnte bis zu zwei Werke einreichen.  Aufgrund der großen Beteiligung wurden die Teilnehmer gebeten, Abbildungen ihrer Objekte zu schicken, nach denen die Jury in der ersten Maiwoche eine Vorauswahl für die Ausstellung treffen wird.  Am 19. Mai ermittelt die Jury,  bestehend aus neun Preisrichtern, die Preisträger. Die  Jury setzt sich aus jeweils drei Kunstsachverständigen zusammen,  die von den drei Landkreisen bestimmt wurden.  An Preisgeldern winken 4000 Euro für den ersten Preis, 2000 Euro für den zweiten und 1500 Euro für den dritten Preis.

Im Anschluss an die Preisverleihung am 25. Mai in den Räumen des Kunstvereins Neckar-Odenwald im „Alten Schlachthaus“ in Mosbach wird die Ausstellung mit den besten künstlerischen Arbeiten eröffnet. Bis zum 13. Juli sind die Kunstwerke in Mosbach zu sehen, dann wandert die Ausstellung in den Landkreis Miltenberg und danach in den Odenwaldkreis.

RHEIN-NECKAR-ZEITUNG, 26. 5. 2003

Sehen, Fühlen und Verstehen

Landrat Detlef Piepenburg überreichte den Kunstpreis Odenwald - Ausstellung bis 13. Juli in Mosbach

Von Werner Weckbach

Mosbach. 77 Kandidaten bewarben sich mit 140 Arbeiten um den Kunstpreis "Odenwald", der von den drei länderübergreifend kooperierenden Kreisen Miltenberg (Bayern), Odenwald (Hessen) und Neckar-Odenwald (Baden-Württemberg) erstmals ausgelobt wurde für die besten plastischen Arbeiten regional eingebundener bildender Künstler. Die Preise des mit 7 500 Euro dotierten Wettbewerbs wurden Hedi Schwöbel (Kortelshütte), Ulrike Thiele (Mosbach) und Winfried Becker (Erlenbach/Main) zuerkannt.

Sehen und Verstehen sind die Koordinaten der Objektbetrachtung. Das Innere des Menschen tritt dabei in Dialog mit dem Äußeren, dem Bild, der Plastik. Hergestellt wird so ein offener Kontakt, indem der Betrachter selbst zu kreativer Arbeit "gezwungen" wird, zur Auseinandersetzung mit sich, zur Interpretation seiner Umwelt. Um diese Gedanken kreiste die Eröffnungsrede von Landrat Detlef Piepenburg. Der Gastgeber begrüßte im Alten Schlachthaus in Mosbach - dem Domizil des Kunstvereins Neckar-Odenwald - besonders seinen hessischen Kollegen Horst Schnur, Roland Schwing, den Landrat des Kreises Miltenberg, und den Mosbacher Oberbürgermeister Gerhard Lauth. Für den musikalischen Background sorgte Benedikt Walz von der Musikschule Mosbach auf seiner Gitarre und durfte viel Applaus für sein vorzügliches Spiel entgegennehmen.

Eine kunstvolle und zuweilen gekünstelte Einführung in die preisgekrönten und weitere im Alten Schlachthaus und im Landesgartenschau-Park noch bis zum 13. Juli zu sehenden Werke gab Kunsthistorikerin Liane Thau aus Würzburg. Weit in die Kunstgeschichte ausholend, versuchte sie, die Objekte in einen "großen Rahmen" einzupassen. Ausführlich stellte sie die drei Hauptpreisträger und deren Arbeiten: Hedi Schwöbels Installation "Über das Dunkel" (1. Preis, 4 000 Euro), Ulrike Thieles "Wand-Boden-Objekt" (2. Preis, 2 000 Euro) und die Skulptur "Der Weg des Hasen" von Winfried Becker( 3. Preis, 1 500 Euro). Kunsthistoriker neigen dazu, sich in ihren Formulierungen zu versteigen. Bildende Künstler tun sich oft schwer mit dem Wort, wie die Beiträge der Preisträger mit einer Ausnahme zeigten. So bleiben die Triebfedern des Handelns, die Gefühle und die äußeren Anlässe häufig verborgen. Das ist gut und schlecht zugleich.

Schlecht, weil es womöglich die Essenz, den Kern der Arbeit verbirgt; gut, weil es dem Betrachter seinen eigenen Zugriff auf das Objekt nicht verstellt. Da liegt genau jener Pol, an dem sich die Mehrdeutigkeit zwischen Werk, Macher und Betrachter magnetisch orientiert. Hier setzt der Dialog zwischen Mensch und Artefakt, den Detlef Piepenburg in den Mittelpunkt seiner Überlegungen gestellt hatte, an. Die Exponate der Ausstellung "Kunstpreis Odenwald" decken materiell und gestalterisch ein weites Feld ab. Plastik und Metall, Keramik, Stein und Holz sind die Werkstoffe; Säge und Feile und Schleifmaschine Werkzeuge zu ihrer Bearbeitung. Die Austeilung, für deren Gestaltung besonders Kunstvereinsvorsitzenden Werner Zeh und Annette Fitz (Landratsamt) Lob galt, wandert Mitte Juli weiter in die Alte Dorfkirche in Hausen/Landkreis Miltenberg (18. Juli bis 15. August) und dann ins Foyer des Landratsamtes Erbach (22. August bis 21. September).

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